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SV Motor Eberswalde

Vereinsgeschichte



I. Die Gründung der Sportbewegung

Der Begründer der Turn- und Sportbewegung Friedrich Ludwig Jahn, in die Geschichte als Turniervater eingegangen, schuf 1811 den ersten Turnplatz in der Hasenheide bei Berlin. Trotz aller Vorbehalte und Widerstände in den Gründerjahren nahm die Sportbewegung eine schnelle Entwicklung. In den größeren Orten gründeten sich bald Vereine, in denen sich insbesondere die jugendlichen Sporttreibenden organisierten. Einen großen Aufschwung nahm die Sportbewegung nach der Durchführung der 1. Olympischen Spiele der Neuzeit, die 1896 in Athen durchgeführt wurden. Allerdings waren nur Männer zur Teilnahme zugelassen. Der Frauensport setzte sich erst mit zunehmender Gleichberechtigung nach der Jahrhundertwende durch. Dies spiegelt sich auch in unserem Territorium wider.

Nachdem im Jahre 1849 mit der Einführung des Turnunterrichts in den Schulen begonnen wurde, bildete sich als erster Verein unserer Stadt der Männerturnverein 1860. Die Gründung wurde mit einer feierlichen Fahnenweihe auf dem alten Turnplatz (Schützenplatz) manifestiert. Eine zweite Fahenweihe fand dann 1910 am gleichen Ort statt. Als weitere Vereine wurden 1879 der Männerverein Hoffnung und 1881 der Turnverein Jahn gegründet, die sich dann im Jahre 1919 zum Turnverein Hoffnung-Jahn zusammenschlossen. Zunächst waren auch dies reine Männervereine, jedoch noch vor der Jahrhundertwende wurden auch Frauen und Mädchen in die sportliche Betätigung einbezogen. Die Vereine spezialisierten sich vorwiegend auf das Turnen und die Leichtathletik. Mit dem Einzug des Fußballsports in die Schulen, etwa um 1880 und der Gründung des Deutschen Fußballbundes 1900 entwickelte sich mit der Bildung weiterer Vereine eine breite sportliche Bewegung.

II. Die Entwicklung des Sports in Eberswalde

In unserer Stadt organisierte sich der Fußball etwa 1905 auf der Basis sogenannter ,,Straßenmannschaften”, Ostend, Stadtmitte, Nordend. Ältere Sportfreunde werden sich an solche Vereine wie ,,Triton",,,Germania",,,Union",,,Merkur" und ,,Liberta" erinnern. Aber erst mit der Gründung von ,,Preußen 09" im Jahre 1909 blühte der Fußballsport erst richtig auf. Bald darauf gründete sich der FC ,,Britania" (1912), später umbenannt in ESV. Auch die Wassersportler gründeten in dieser Zeit (1919) ihren Wassersportverein. Arbeitersportvereine, wie ASV ,,Fichte” und ASV ,,Eiche” sowie die Sportler der Freien Turnerschaft und weitere Sportvereine im angrenzenden Territorium hatten großen Anteil an der stürmischen Entwicklung des Breiten- und Leistungssport in unserer Region. Einige verdienstvolle Sportfreunde der Gründerjahre sollen in diesem Zusammenhang erwähnt werden wie Max Neumann (MTV 1860), Otto Ballieu (Britania), Willi Falk und Wilhelm Hansmann (Preußen), Otto Gramm (ASV Fichte), Otto Bärwald (Freie Turner), Hermann Brandenburg (Wassersport) sowie der Vorsitzende des 1923 gegründeten Ortsausschusses für Leibesübungen, Kurt Schilde.

III. Der Sportverein ,,Preußen 09" Eberswalde

Der Sportverein Preußen 09 gilt als der Vorgänger des heutigen Sportvereins Motor Eberswalde e.V. Er war bereits vor dem 1. Weltkrieg der zahlenmäßig größte und auf dem Gebiet des Fußballsports leistungsstärkste Verein. Als Geburtsstunde gilt der 1. Juli 1909, der Gründungstag des Vereins. Die ,,Preußen” wurden sehr bald durch die erfolgreiche Arbeit besonders im Fußball, aber auch in der Leichtathletik, im Handball, Faustball und Hockey im damaligen Finowgebiet und darüber hinaus bestens bekannt. Die Gründer des Vereins waren Otto Janzen (Vorsitzender), Max Große, Georg Notske und Georg Dünow. Da Otto Janzen aber früh verstarb, war ab 1910 der Sportfreund Mädel der 1. Vorsitzende des Vereins. Während des ersten Weltkrieges kam das sich gerade entwickelte sportliche Leben nahezu zum Erliegen. Aus dem 1910 eingeweihten und den Sportlern zur Nutzung übergebene Stadtstadion wurde ein Exerxierplatz und die Turnschuppen wurden Munitionslager. Viele der damaligen Sportfreunde kehrten aus diesem Krieg nicht zurück und so lag es bei den Überlebenden, die schwere Zeit vergessen zu machen und mit neuem Mut und Elan die Sportbewegung anzukurbeln. So auch bei ,,Preußen 09". Durch die Formierung eines neuen Vorstandes mit O. Goffrier als Vorsitzender, Fr. Rosenow als Schriftführer und W. Koch als Kassierer ging es bereits 1919 mit ersten sportlichen Aktivitäten weiter. Am 25. August 1920 wurde der Verein unter der Nr. 36 in das Vereinsregister des Amtsgerichts Eberswalde eingetragen und führte seitdem den Namen ,,Sportverein Preußen 1909" eingetragener Verein (e.V.) Eberswalde. Da nach dem ersten Weltkrieg das Sportwesen in Eberswalde wieder neu organisiert werden mußte, wurde 1923 der ,,Ortsausschuß für Leibesübungen” gegründet. Den Vorsitz übernahm Kurt Schilde, dessen tüchtige Arbeit bei der Entwicklung des Eberswalder Sports besonders anerkennenswert ist. Unter seiner Führung kamen auch die ersten gemeinsamen Veranstaltungen zustande, wozu sich folgende Sportvereine zusammengeschlossen hatten: Männer-Turnverein I860, Turnverein Hoffnung-Jahn, Sportverein Preußen 09, Fußballclub Britania, Sportfreunde 1920, Radfahrverein Einigkeit, Wassersportverein 1919, Freie Turnerschaft und Freie Sportvereinigung. Das von der Stadt 1923 erworbene Grundstück an der Kaiser-Friedrich-Straße, heute Rudolf-Breitscheid-Straße, wurde für einen Stadionbau genutzt und am 12. Mai 1929 für die Sporttreibenden zur Benutzung freigegeben. In den Folgejahren entwickelte sich der Fußballsport durch seine wachsende Popularität, besonders bei den Jugendlichen zur Antriebskraft der territorialen sportlichen Entwicklung. So entstanden bereits in den Jahren 1927/28 geschlossene Schüler- und Jugendmannschaften, die einem regelmäßigen Spiel- und Wettkampfbetrieb nachgingen. Aufgrund der wachsenden Zahl der Vereine und Sporttreibenden, begann ,,Preußen 09" 1930, sich ostwärts der Wilhelmsbrücke (heute Leibnizviertel) eine eigene Sportanlage zu schaffen. Viele Vereinsmitglieder packten mit an und schufen aus altem Ruinengelände neue Sportstätten. Mit der Machtergreifung des Faschismus 1933 und des sich daraus entwickelnden Geschehens, bis hin zum 2. Weltkrieg brachte der Sportbewegung große Verluste und viele Probleme. Arbeitersportvereine ,,lösten” sich auf und andere Vereine hatten mit der ,,Heilung der Wunden" des Krieges und der Resignation zu kämpfen. Für die Kraft und Stärke, den Verein und seine Mitglieder zusammenzuhalten, soll dem damaligen Vereinsvorsitzenden Willi Weiß hiermit ein besonderer Dank ausgesprochen werden.

IV Der Neubeginn nach 1945

Der Zusammenhalt der Sportler wird auch dadurch dokumentiert, daß unmittelbar nach Beendigung des Völkermordens sich der Sport unerwartet schnell wieder etablierte. Die vor 1945 existierenden Vereine waren zerschlagen und ihre Weiterführung unter alten Namen aus politischen Gninden nicht zulässig. Auch die meisten Sportanlagen waren zerstört bzw. stark beschädigt. So war im letzten Kriegsjahr der ,,Preußen”-Platz an der Wilhelmsbrücke zur Kleingartenanlage umfunktioniert und der Bretterzaun sowie alles Brauchbare längst ,,verheizt” worden. Aber unverzagte Sportler, die unmittelbar nach dem Kriegsende in die Heimat zurückkehrten, versuchten mit anderen Organisationsformen den Sport wieder zu beleben. Zunächst bildete sich ein antifaschislischer Jugendausschuß, dessen Träger die damalige Jugendorganisation ,,Freie Deutsche Jugend" war. Als Initiator ist hierbei vor allem der Antifaschist Fritz Grabert zu nennen. Doch mit dem Aufbau der Stadtverwaltung wurde bereits am 01.06.1945 ein Sportamt ins Leben gerufen. Als erste Leiter dieser Institution fungierten Paul Peetz und Günter Liedtke. Doch diese erhielten bereits nach kurzer Zeit andere Aufgaben, so daß ab 01.04.1946 als neuer Sportamtsleiter Werner Wulkow - ebenfalls ein ehemaliger ,,Preuße" seine Tätigkeit aufnahm, die er bis 1952 ausübte. Seiner großen Initiative und lmprovisationsfahigkeit verdankt Eberswalde das schnellste sportliche Wiedererwachen. Dem Sportamt oblag es, zunächst eine Bestandsaufnahme vorzunehmen, noch vorhandenes Material sowie Sportgeräte zu sichern und mit der Wiederherrichtung der Sportstätten zu beginnen. Ebenfalls wurden Sportler gewonnen, um in den Schulen den Sportunterricht neu zu organisieren. Hier sind u.a. Otto Bärwald, Hans Peetz, Günter Liedtke und Ursula Kugel zu erwähnen. Bald kehrten weitere Sportler aus der Kriegsgefangenenschaft zurück. Mit ihrer Hilfe wurde das städtische Stadion hergerichtet. Mit erstaunlichem Optimismus ergriffen die Eberswalder Fußballer die Initiative. Doch erst am 01.09.1946 wurde offiziell die Sportgemeinschaft ,,Eberswalde-Nord” gegründet. Hier fanden sich im wesentlichen die ehemaligen Mitglieder des Preußen 09 wieder zusammen. Vor allem gestützt auf die Arbeit so bewährter Funktionäre wie Wilhelm Hausmann (Vorsitzender), Willi Zühlke (Schriftführer), Wemer Wulkow (Techn. Leiter) sowie Rudi Graßmann, Willi Falk und andere entstand im Jahre 1946 bereits eine Mannschaft von beachtlicher Spielstärke.

V. Die Weiterentwicklung des Vereins zu Motor Eberswalde bis 1989

Mit der Entwicklung der Industrie und dem Entstehen von Großbetrieben wurde der Sport in der damaligen DDR auf Betriebsbasis organisiert. Das führte auch zu verschiedenen Namensänderungen der Vereine. Zunächst wurde die SG- Eberswalde-Nord am 01.10.1948 in die Zentrale Sportgemeinschaft (ZSG) ,,Eintracht" umbenannt. In dieser Zeit waren bereits neben den Fußballern auch die Sparten Handball, Tischtennis, Kegeln und Boxen vertreten. Durch den Anschluß an den Volkseigenen Betrieb Kranbau Eberswalde, der als Trägerbetrieb in großem Maße die materielle und finanzielle Absicherung der Sportgemeinschaft ermöglichte, wurde aus der ZSG Eintracht am 01.08.1950 die Betriebssportgemeinschaft Stahl. Zu den anfänglichen fünf Sparten waren nun Faustball, Schwimmen, Leichtathletik, Turnen, Gymnastik und Angeln dazugekommen. Am 01.04.1952 schließlich erhielt der Sportverein entsprechend der lndustriestruktur des Trägerbetriebes (Kranbau Eberswalde) den Namen Betriebs-Sportgemeinschaft Motor Eberswalde. Zu dieser Zeit zählte der Verein ca. 800 Mitglieder. Sehr wesentlich für die weitere Entwicklung des sportlichen Lebens war die imJahre 1951 erfolgte Übernahme des Sportplatzes auf dem bis dahin von der Sowjetarmee genutzten Gelände des heutigen Westend-Stadions. Mit dem rasanten wirtschaftlichen Aufschwung in der damaligen DDR und die Herausbildung von Großbetrieben - der Kranbau zählte ca. 3000 Mitarbeiter - hielt auch die sportliche Entwicklung schritt. Der große Aufschwung zeigte sich auch in der enorm wachsenden Mitgliederzahl. So stieg die Zahl der Sporttreibenden bis zum Jahre 1987 auf über 2500 an, umschließlich 1989 mit mehr als 3000 Mitgliedern den Höchststand zu erreichen. Das bedeutete, daß die BSG Motor im Territorium des Bezirkes Frankfurt (Oder) hinter Stahl Eisenhüttenstadt die zweitgrößte Sportgemeinschaft darstellte. In l6 verschiedenen Sportarten konnten sich die Sportler nach ihren Neigungen betätigen. Aber auch besonders im Freizeit- und Erholungssport, für den sich der Sportfreund Rudi Stupka große Verdienste erwarb, wurde den Werktätigen und Bürgern in der Stadt in 18 verschiedenen Disziplinen die Möglichkeit zur Ausübung von Sport und Tourismus geboten. Die Schaffung der materiellen Voraussetzungen war von großer Bedeutung. Hierzu gehörten sowohl der Ausbau und die Erneuerung der Sportanlagen als auch die Schaffung des sozialen Umfeldes. So wurde das Westend-Stadion nach modernen Gesichtspunkten gestaltet sowie zwei weitere Fußballplätze gebaut. Gleichzeitig entstanden komplette Anlagen für die Leichtathletik, zwei Volleyballfelder sowie eine Kegelhalle mit vier Bahnen und einer automatischen Aufsetzvorrichtung. Die notwendigen sozialen Einrichtungen wie Wasch- und Duschräume, Toilettenanlagen, Urnkleidekabinen, Sprechfunkanlage, Verwaltungs- und Versammlungsräume sowie ein Sportcasino vervollständigten die Voraussetzungen für die Durchführung eines umfangreichen Sportbetriebes. Alle Anlagen standen auch dem Territorium und insbesondere den Schulen zur kostenlosen Nutzung zur Verfügung. In diesem Zusammenhang müssen die Verdienste des leider viel zu früh verstorbenen Platzwartes Werner Grams besonders hervorgehoben werden. Dank seines beispiellosen Einsatzes wurden nicht nur die bestehenden Sportanlagen in Ordnung gehalten, sondern viele der erwähnten neuen Anlagen waren mit ein Werk seiner Initiative und Tatkraft. Auch durch den Abschluß von Patenschaftsverträgen wurde eine gute Grundlage für eine umfangreiche Nachwuchsarbeit gelegt. Dies wird auch dadurch unterstrichen, daß die fünf Trainingszentren und 34 allgemeine Sportgruppen ein besonderer Anziehungspunkt für die Kinder und Jugendlichen waren. Der monatliche Mitgliedsbeitrag betrug für Kinder 0,30 DM, für Jugendliche i 0,80 DM und für Erwachsene 1,30 DM. Auch die Sportkleidung (außer Schuhe) wurde kostenlos zur Verfügung gestellt. Positiv wirkte sich ebenfalls aus, daß dem Verein zum Transport der Sportler ein Bus zur Verfügung stand und bei Bedarf weitere Fahrzeuge vom Betrieb zum Selbstkostenpreis bereitgestellt wurden. Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die vielfältigen gemeinnützlichen Aktionen der Sportler zur Werterhaltung der Sportanlagen sowie die zahlreichen gesellschaftlichen Veranstaltungen. Die enorme finanzielle und materielle Unterstützung seitens der staatlichen Organe und des Trägerbetriebes wirkte sich natürlich auf die sportlichen Leistungen aus. Neben der Ausweitung des Breitensports wurden in den einzelnen Abteilungen auch beachtliche Spitzenleistungen vollbracht. Besonders hervorzuheben ist aber auch die gute Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen. In über drei Jahrzehnten wurde in allen Altersklassen stets das Niveau im Bezirk Frankfurt (Oder) mitbestimmt. Dies kornrnt auch dadurch zum Ausdruck, daß zahlreiche Meistertitel durch die Jugend- und Juniorenmannschaften errungen wurden. Diese zielgerichtete Nachwuchsarbeit wurde durch qualifizierte und einsatzfreudige Übungsleiter und Betreuer gesichert.

VI. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands 1989-heute

Mit der Wiedervereinigung Deutschlands und der damit verbundenen Währungsreform traten im Bereich des Sports ebenfalls revolutionäre Veränderungen ein. Die Bindung an die Betriebe entfiel und aus der Betriebssportgemeinschaft Motor wurde nun der Sportverein Motor Eberswalde e.V. Die bisher gewährten staatlichen finanziellen Zuwendungen entfielen gänzlich und durch die Umstellung auf die Marktwirtschaft wurde auch der Sport mit völlig neuen Bedingungen konfrontiert. Durch die schlagartig aufgetretenen schwierigen wirtschaftlichen Probleme reduziert sich die Unterstützung durch den bisherigen ,,Trägerbetrieb” Kranbau - dessen Beschaftigtenzahl von ca. 4000 auf 580 im Jahre 1993 sank auf ein Minimum. Der Existenzkampf und die Sorge des Einzelnen um den Erhalt des Arbeitsplatzes führten zu einem rapiden Leistungsabfall der sportlichen Entwicklung im gesamten Territorium. Auch für den SV Motor Eberswalde bedeutete dies einen tiefen Einschnitt in das gesellschaftliche Leben. Die bisher hauptamtlich tätigen Funktionäre, Trainer und Übungsleiter mußten nun im wesentlichen durch ehrenamtliche Arbeit den Sportbetrieb aufrecht erhalten. Daher war die Weiterführung des Sportbetriebes im bisherigen Umfang nicht mehr möglich. So wurden neue, der Marktwirtschaft angepaßte Wege gesucht, die Finanzierung und damit den Erhalt des Sports zu sichern. Besonders durch die Gewinnung von Sponsoren wie durch Werbeeinnahmen, Erhöhung der Mitgliedsbeiträge und Eintrittsgelder bei Veranstaltungen, aber auch durch drastische Kürzungen der Ausgaben konnte die finanzielle Absicherung zum sportlichen Überleben gewährleistet werden. Damit wurden auch die meisten Sportabteilungen des SV Motor im Kem erhalten, Lediglich die Abteilungen Schwimmen und Kanu/Wassersport wurden in andere Vereine übergeleitet bzw. aufgelöst. lmmerhin konnte aber bereits 1992 eine sportliche Betätigung in 13 Abteilungen angeboten werden. Es zeugt auch von großer Stabilität, Einsatzbereitschaft seitens der verantwortlichen Vereinsmitglieder und einer über Jahrzehnte währenden kontinuierlichen Arbeit, daß der Verein zu diesem Zeitpunkt bereits wieder 912 Mitglieder, darunter über400 Kinder und Jugendliche zählte. Ausgangspunkt war die Schaffung neuer Leistungstrukturen des SV Motor e.V. ,sowie die Sicherung der organisatorischen Voraussetzungen für die Arbeit des Vereins. Die lnitiatoren hierbei in der schwierigen Übergangszeit waren in erster Linie Erhard Leuschner, der zunächst als Vorsitzender und dann als Geschäftsführer die Geschicke des Vereins in die Hände nahm, die dann Anfang 1991 an den Vorsitzenden Wolfgang Lück übergingen. Andere verdienstvolle Sportler übernahmen die Verantwortung in den einzelnen Abteilungen. Nicht nur der Anstieg der Mitgliederzahl auf 1000 im Jahre 1993, sondern auch die sportlichen Aktivitäten waren beachtlich. lm Jahre 1994, dem 85-jährigen Bestehen des Vereins, konnte die sportliche Betätigung in 13 Abteilungen und zwei Sportgruppen angeboten werden. Neben den Abteilungen Tischtennis, Badminton, Radfahren, Schach, Kegeln, Volleyball und Gewichtheben wurden auch von den Leichtathleten und dem Turner-Nachwuchs sowie den Rhythmischen Sportgymnasten gute Leistungen geboten. Besonders ist die Entwicklung der Basketballer hervorzuheben, die durch hervorragende Jugendarbeit und die Bildung von 11 Mannschaften von sich reden machte. Erfreulich war auch der Zugang der Tanzgruppe ,,Grün-Gold", die neben der Nachwuchsausbildung auch bereits erfolgreich bei Tanzturnieren teilnahm. Jedoch nach wie vor bildet die Abteilung Fußball den besonderen Schwerpunkt im Vereinsleben, Die stärkste Entwicklung nahm die Abteilung Fußball unter der Leitung von W,-R. Forth sowohl im Leistungsvermögen, als auch in der Mitgliederentwicklung und Bereicherung des Sportangebotes durch die Bildung von zwei Mädchenmannschaften.

Diese starke Leistungsentwicklung führte letztlich dazu, daß sich der Vorstand des SV Motor und die Abteilung Fußball entschlossen zwei Vereine zu bilden, damit die aufgebauten und vorhandenen Potentiale noch effektiver zur Leistungsentwicklung eingesetzt werden können. So entstanden aus einer gemeinsamen 85-jährigen Tradition zwei Vereine, der SV Motor mit 844 Mitgliedern und der FV Motor mit 275 Mitgliedem. Mit dieser Konzentration sportbegeisterter Bürger unseres Territoriums sind wir die zahlenmäßig größte Sportgemeinschaft im Landkreis Barnim.

Wolfgang Lück